Sarah von "Glowing life" hat sich eine sehr schöne Blogaktion ausgedacht:
Jeden Monat gibt es ein anderes Thema, worüber jeder Blogger, ohne Anmeldung, einen Blogpost dazu verfassen kann - egal ob ihr dazu etwas schreiben, Bilder zeigen wollt, ein Video einstellen etc.
Das Thema für Juni lautet "Göttin / Gott / Spirit":
"Gott" bedeutet für jeden etwas anderes. Für den einen ist Gott ein bärtiger Mann, für manche ein Wesen mit (teilweisem) Tierkörper, für manche ein Flöten spielender Kuhhirte mit blauer Haut, für manche ist Gott weiblich, in Gestalt einer schönen Frau, wieder andere beten Gott "formlos" an, also ohne bestimmte Gestalt / ohne Körper. Und das sind nur ganz wenige Beispiele für das, was Menschen "Gott" nennen - es gibt noch zigtausend mehr Formen von Gott.
Und das finde ich auch gut so - wieso sollte Gott NUR so und so sein? Jeder Mensch ist anders, hat eine andere Fantasie, kann sich mit etwas anderem identifizieren. Wenn dir ein bestimmtes Bild von Gott nicht zusagt, dann versuche es einmal mit einem anderen, das kann einen großen Unterschied machen....
Bei mir war es zumindest so.
Offiziell bin ich evangelische Christin (Edit: seit Mitte 2015 offizell konfessionslos :-) ). Mit dem Bild von Gott als bärtigen Mann konnte ich aber nie so richtig etwas anfangen und deshalb war ich auch nie richtig gläubig. Zu den seltenen Momenten, bei denen ich zu Gott gebetet habe, kam es mir so vor, als würde ich genauso gut mit einer Wand reden können, die gibt mir genauso viel Feedback.
Vor ein paar Jahren habe ich Yoga für mich entdeckt. Zu Yoga gehört aber nicht nur der körperliche Aspekt mit den Asanas, sondern auch eine spirituelle Seite. Das hat mich sehr angesprochen, worauf ich mich immer mehr in das Thema eingelesen habe und dadurch den Hinduismus und Bhakti-Yoga (Yoga der liebenden Hingabe, ausgedrückt z. B. durch singen von Mantras) entdeckt habe. Der Hinduismus, mit der Ausrichtung zum Bhakti-Yoga, fühlt sich für mich so an, als wäre ich "daheim angekommen" - das Bild, dass ich jetzt von Gott habe, passt jetzt einfach "wie die Faust auf's Auge" zu mir:
Schon als Kind fand ich das Taj Mahal in Indien eins der wunderschönsten Gebäude auf der Welt (was ich damals noch nicht wusste, es ist eigentlich kein hinduistisches Bauwerk, sondern ein muslimisches, aber trotzdem ist für mich Indien = Taj Mahal :-) ). Außerdem waren (neben Hunden) schon immer Kühe meine Lieblingstiere. Zwar nach meiner Entscheidung, aber trotzdem nennenswert: mein Veggie hat vor ein paar Monaten begonnen, Bambus-Querflöte zu spielen.
Was liegt da näher, als zu Krishna, Gott in Gestalt eines schönen, Flöten spielenden Kuhhirten mit blauer Haut zu beten? Jetzt habe ich auch endlich das Gefühl, wenn ich zu Gott bete, hört er mir zu und antwortet mir auch (natürlich nicht immer gleich direkt - aber mit etwas Aufmerksamkeit bemerkt man seine "Zeichen" und spürt, dass er da ist...).
In der Wohnung habe ich einen kleinen Altar aufgebaut, mit einer kleinen Statue von Krishna, mit Bildern von ihm, einer kleinen Klangschale, einer Mala (Gebetskette) und je nach Jahreszeit einer kleinen Vase mit frischen Blumen oder einer Schale mit Früchten / Getreide darin. Jeden Morgen nach dem Aufstehen mache ich meistens ein paar Minuten Yoga und danach meditiere und bete ich zu Krishna. Ich danke ihm für den neuen Tag und für Dinge, die mir in dem Moment gerade am Herzen liegen. Manchmal bitte ich ihn auch um Unterstützung für eine bestimmte Sache oder bitte um Heilung für andere Menschen. So beginnt mein Tag immer gleich etwas fröhlicher :-).
Aber auch, wenn ich dieses Bild von Gott habe - für mich ist Gott alles: Jeder Mensch betet einen anderen Gott an, ob dieser jetzt "Jehova", "Krishna", "Allah" oder sonst wie heißt, das sind alles nur Formen vom gleichen Gott. Genauso ist für mich Gott überall - in jedem Grashalm, in jedem Stein, in jedem Wassertropfen, im Wind, in jedem Tier und in jedem Menschen (auch wenn ich mir bei manchem Menschen noch schwer tue, das Göttliche darin zu sehen...).
Ich wünschte, jeder würde das so sehen, damit es keine unnötigen Kriege und Intoleranz gegen andere Religionen mehr gäbe :-/.
Wer mehr über Krishna und Bhakti-Yoga erfahren möchte:
Eins meiner liebsten Bücher zu dem Thema ist die Bhagavad-Gita - darin spricht Gott Krishna zu Arjuna (eine Heldengestalt im Hinduismus).
Hier habe ich das schonmal erwähnt.
Und zum Schluss gibt's noch ein paar schöne Bilder von Krishna :-):
Was bedeutet für euch Gott / welche Form hat Gott für euch?