Dienstag, 10. Februar 2015

Buchtipp

Interessiert euch, warum uns manche Fertig-Lebensmittel "süchtig" machen, was die Tricks der Lebensmittelhersteller sind, damit wir diese immer wieder kaufen und was da eigentlich alles so drin ist? Wollt ihr vielleicht sogar gesünder essen / abnehmen und von dem ganzen "Fertigzeugs" los kommen?
Dann habe ich den perfekten Tipp für euch:

"Das Salz-Zucker-Fett-Komplott" von Michael Moss

Klappentext:
"Achtung: Essen kann tödlich sein!
Minneapolis, April 1999. Bei einem geheimen Treffen kommen die Geschäftsführer der zwölf größten Nahrungsmittelkonzerne der USA - darunter Nestlé, Coca-Cola und Kraft - zusammen. Auf ihrer Agenda: die weltweit zunehmende Fettleibigkeit. Ihre Sorge: Immer häufiger werden industriell hergestellte Lebensmittel mit ihren Unmengen an Salz, Zucker und Fett für die Gewichts- und Gesundheitsprobleme der Menschen verantwortlich gemacht. Ein Vorstandsmitglied von Kraft appelliert an das Gewissen seiner Kollegen. Doch unvermittelt ist das Treffen zu Ende..."

Wahrscheinlich hat mich hauptsächlich das Cover zum Kauf animiert, da eine "Schwäche" von mir Chips sind ;-) (aber nur noch eine kleine, da ich mittlerweile schon wesentlich weniger davon esse als früher) - dank dem Buch weiß ich jetzt auch warum.
Den Kauf habe ich auf jeden Fall nicht bereut, sondern bin richtig froh, das Buch gekauft zu haben.

Am Anfang wird das beim Klappentext genannte Treffen erläutert, was ich zwar als interessant, aber als etwas "langatmige" Einleitung empfand - aber danach macht das Buch nur noch Spaß :-D.
Ich habe soviel gelernt über das "Warum ist in Fertiglebensmitteln soviel Salz / Zucker / Fett enthalten", über "brauchen wir das alles?", "warum kann man nach einer Tüte Chips / einem Stück Schokolade (jetzt mal jeder seine Nasch-/ Knabberschwäche eintragen ;-) ) nicht aufhören und wieso kaufe ich das immer wieder, obwohl ich doch eigentlich weiß, wie schlecht das ist?" und über "sind die 'gesünderen' Varianten der Produkte wirklich gesund?".
Ich habe während des Lesens soviel gestaunt, mit dem Kopf geschüttelt und seeeeehr viel gelacht.

Der Autor hat eine Reise unternommen zu den großen Lebensmittelkonzernen wie Nestlé, 
Coca-Cola, Kraft und weiteren. Er interviewt die Mitarbeiter dort, lässt sich in den jeweiligen Firmenlaboren die Produkte erklären, nimmt an Verkostungen teil und kann teilweise sogar extra für ihn angefertigte Lebensmittel probieren (z. B. Brot und Schinken ohne Salz). Ebenso interviewt er ehemalige Mitarbeiter der großen Konzerne. Allen stellt er die Frage nach ihrer jeweiligen Ernährung, bei der die Antwort jedes Mal sehr interessant ist. Er besucht auch unabhängige Labore, ist bei Verkostungen und Versuchen dabei und erhält dadurch immer mehr Einblick, wie bestimmtes Essen auf uns wirkt.

Das Buch handelt zwar hauptsächlich erst mal von der Fettleibigkeit in den USA (die größten Konzerne kommen schließlich von dort), dabei wird aber auch Deutschland mit einbezogen - wir sind ja schließlich die dicksten Europäer, weil wir das Essverhalten der Amerikaner übernommen haben - wenn es zu Deutschland andere Zahlen gibt, wird das entweder direkt oder hinten im Anhang erwähnt, genauso wie Erklärungen von Produkten, die den allermeisten von uns hier gar nichts sagen.
Aufgeteilt ist das Buch in die verschiedenen Zutaten Zucker, Salz und Fett mit jeweiligen Unterkapiteln.

Ziemlich am Ende des Buches schreibt der Autor:
"...Daher soll dieses Buch nicht zuletzt ein Weckruf sein. Es soll die Themen und Taktiken zeigen, die die Lebensmittelbranche bestimmen. Und nicht zuletzt darauf hinweisen, dass wir nicht machtlos sind, wenn es darum geht, ihnen entgegenzutreten. Wir haben die Wahl, vor allem wenn es um Lebensmitteleinkäufe geht..."
Hätte ich meine Ernährung mittlerweile nicht sowieso geändert, würde ich spätestens jetzt darüber nachdenken (als ich mit meinem Veggie zusammen gezogen bin, haben wir uns erstmal von Tütennudeln u. ä., á la "Tüte auf, mit Wasser kochen, fertig" und im weiteren Verlauf mit den berühmten Pulvertüten, bei denen die Anleitung zum "kochen" hinten angegeben ist, ernährt. Erst so nach und nach wurde immer mehr "ohne-Tüte-Kochen" draus).

Also wer jetzt noch nicht von dem Buch überzeugt ist, dem ist nicht mehr zu helfen :-D


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