Freitag, 7. Oktober 2022

Buchtipp

Zufällig in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt - ein Glücksgriff :-)


"The forgotten garden" von Kate Morton

(gibt es auch auf deutsch: "Der verborgene Garten" - trotz ein paar Ähnlichkeiten nicht verwechseln mit "Der geheime Garten" von Frances Burnett, denn das ist eine komplett andere Geschichte!)


"Vor ihren Augen veränderte sich der Garten. Unkraut und Dornensträucher, die jahrzehntelang gewachsen waren, wichen zurück. Die Blätter hoben sich vom Boden ab und gaben den Blick frei auf Wege, Blumenbeete und einen Gartensitzplatz. Das Licht hatte wieder Einlass gefunden...

1913: Am Vorabend des Ersten Weltkriegs wird ein kleines Mädchen nach einer zermürbenden Seereise von England nach Australien verlassen aufgefunden. Alles, woran sie sich erinnern kann, ist, dass eine geheimnisvolle Frau, die sie die Autorin nennt, versprochen hatte, sich um sie zu kümmern. Doch die Autorin ist spurlos verschwunden.

1975: Als alte Dame reist Nell nach England, um die Wahrheit über ihre Abstammung zu erfahren. Ihre Suche führt sie nach Cornwall und zu einem wunderschönen Anwesen namens Blackhurst Manor, das früher der Familie Mountrachet gehörte. Was hat Nell nach all den Jahren zu dieser Reise veranlasst?

2005: Nach dem Tod von Nell kommt ihre Enkelin Cassandra zu einer überraschenden Erbschaft. Cliff Cottage, das auf dem Gelände von Blackhurst Manor liegt, ist unter den Einheimischen berüchtigt für seine Geheimnisse - Geheimnisse über die zum Tode verurteilte Familie Mountrachet. Doch ausgerechnet im Cliff Cottage, das seit Jahren verlassen ist, und in seinem vergessenen Garten wird Cassandra die Wahrheit über die Familie herausfinden und darüber, warum die junge Nell all die Jahrzehnte zuvor im Stich gelassen wurde."


Zunächst einmal die "Warnung": Das Buch springt in der Zeit hin und her,
ähnlich wie bei "The night circus", wo ich das sehr gelungen fand.
Aber auch hier macht es die Geschichte interessanter und wird nie verwirrend oder dergleichen.

Nell erfährt als Erwachsene, dass sie ein Findelkind ist. Ihre Welt bricht dann so sehr zusammen, dass sie trotz einer liebevollen, tollen "Pflegefamilie" und Freunden diese verlässt, um herauszufinden, wer sie "wirklich" ist - schließlich ist sie jetzt "niemand" ....
Ich bin nicht in dieser Situation, aber muss man wirklich "sein Leben wegwerfen", weil nur die "echte" Geburt zählt? Ist man nicht mehr als die Summe seiner biologischen Eltern?

Also dennoch das Buch nicht aufgeben, denn dann geht es erst richtig los....

Trotz anfänglichem Kopfschütteln ist die Lösung des Geheimnisses / Rätsels so spannend und gut geschrieben, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Besonders die Geschichte der (kleinen) Eliza ab dem Jahr 1900 hat mir sehr gut gefallen (ich mag historische Romane...).
Irgendwann glaubt man, die meisten Fakten zu kennen (das eigene Rätseln und Suchen nach plausiblen Erklärungen ist das Beste dabei ;-) ), aber weit gefehlt: ab einem gewissen Punkt sieht man, dass die zuvor gesammelten Fakten "nur" das sind, was historisch überliefert wurde (...der Gewinner schreibt die Geschichte...). So hat mich das Buch dann bis zum (traurigen, aber irgendwie doch passenden) Schluss in seinen Bann gezogen.

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